SSIMINT – WhatsApp-Betrug, Identitätsdiebstahl & Geld zurückholen
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat am 10. September 2025 eine Warnung zu ssimint.com veröffentlicht. Über WhatsApp-Gruppen werden Anleger angeblich im Namen der State Street Investment Management (SSGA) angesprochen. Auch reale Personen wie Michael J. Solecki werden dabei fälschlicherweise genannt – es handelt sich jedoch eindeutig um Identitätsdiebstahl. Mit der App „SSIM INT“ sollen Anleger investieren, tatsächlich erhalten sie aber keinen Zugriff auf ihr eingezahltes Kapital.
Ihre Erfahrungen mit SSIMINT?
Betroffene berichten häufig von folgendem Ablauf:
- Über Social Media (Instagram, Facebook) werden sie auf WhatsApp-Gruppen aufmerksam gemacht, die mit Namen wie „DAX-Strategieaustausch-308“, „Investoren Allianz2“ oder „SSGA Investmentclub 42“ werben.
- In den Gruppen treten angebliche Finanzexperten wie Michael J. Solecki und eine „Assistentin“ (z. B. Talia König) auf.
- Zunächst gibt es Vorträge über Aktienhandel und scheinbar seriöse Tipps.
- Danach sollen Mitglieder in das „Angel-Investment-Program 3“ einsteigen und über die App „SSIM INT“ ein Konto eröffnen.
- Dieses Konto ist jedoch rein fiktiv – Anleger haben keinen Zugriff auf ihre Einzahlungen.
- Testauszahlungen kleiner Beträge dienen lediglich dazu, Vertrauen aufzubauen.
- Später werden Auszahlungen blockiert oder von weiteren Einzahlungen abhängig gemacht.
Das Ergebnis: hohe Verluste bis hin zum Totalverlust.
Wie funktioniert die Masche?
Die Vorgehensweise entspricht typischen WhatsApp-/Messenger-Betrugsmodellen:
- Anwerbung über Social Media – mit kostenlosen Tipps oder Fake-Experten.
- Vertrauensaufbau in Gruppen – Vorträge, Seminare, angebliche Analysen.
- Exklusives Investmentprogramm – wie das „Angel-Investment-Program 3“.
- Fake-App oder Handelsplattform – z. B. „SSIM INT“, die kein echtes Konto bietet.
- Einzahlungen über Auslandsbanken oder Kryptowährungen.
- Blockierte Auszahlungen – Anleger erhalten ihr Geld nicht zurück.
- Ständige Wechsel der Plattform-Domains – um Verfolgung zu erschweren.
Warum ist SSIMINT verdächtig?
Die BaFin und die Faktenlage zeigen deutliche Warnsignale:
- Identitätsdiebstahl: Name von State Street Investment Management und Michael J. Solecki wird missbraucht.
- Falsche App: „SSIM INT“ ist kein offizielles Produkt von State Street.
- Keine BaFin-Lizenz – Verstoß gegen § 37 Abs. 4 KWG.
- Aggressives Einzahlungsmodell – Druck, immer höhere Beträge zu investieren.
- Blockierte Auszahlungen – klassisches Muster betrügerischer Plattformen.
BaFin Warnung vom 10.09.2025
Die BaFin stellt klar:
Die WhatsApp-Gruppen und die App „SSIM INT“ haben nichts mit der echten State Street Investment Management oder deren Mitarbeitern zu tun. Anleger sollten keinerlei Einzahlungen leisten und sofort misstrauisch werden, wenn ihnen über Messenger-Dienste vermeintlich exklusive Investmentmöglichkeiten angeboten werden.
Die App „SSIM INT“ – warum Anleger vorsichtig sein sollten
Ein zentraler Bestandteil der Betrugsmasche rund um ssimint.com ist die App „SSIM INT“. Sie wird in WhatsApp-Gruppen als offizielles Investment-Tool der State Street Investment Management dargestellt.
Tatsächlich handelt es sich um eine Fake-App, die keinen Zugriff auf ein echtes Konto bietet:
- Kein reales Investmentkonto – Einzahlungen werden lediglich im Backend „verbucht“, Anleger sehen nur fiktive Guthaben.
- Testauszahlungen – kleinere Summen werden ausgezahlt, um Vertrauen aufzubauen.
- Blockierte Auszahlungen – sobald höhere Beträge eingefordert werden, verweigern die Betreiber jede Auszahlung.
- Kein Bezug zu State Street – weder die Gesellschaft noch Mitarbeiter wie Michael J. Solecki haben mit dieser App etwas zu tun.
👉 Wer Geld in die App „SSIM INT“ einzahlt, läuft Gefahr, den gesamten Betrag zu verlieren.
Welche Risiken bestehen für Anleger?
- Finanzielles Risiko: Totalverlust der Einlagen.
- Rechtliches Risiko: Teilnahme an nicht genehmigten Finanz- und Wertpapierdienstleistungen.
- Identitätsrisiko: Missbrauch persönlicher Daten und Ausweisdokumente.
Wie lässt sich das Geld zurückholen?
Falls Sie in die App „SSIM INT“ oder die WhatsApp-Gruppen investiert haben, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:
- Transaktionen dokumentieren – Kontoauszüge, Wallet-Überweisungen, Chatverläufe sichern.
- Bank oder Zahlungsdienstleister informieren – mögliche Rückbuchungen prüfen.
- Strafanzeige erstatten – wegen Betrugs und Identitätsmissbrauchs.
- Rechtsanwalt einschalten – spezialisierte Kanzleien können Ihre Rückforderungsansprüche durchsetzen.
Lesetipp:
👉 Wie Sie Ihr Geld vom Broker zurückfordern können – Schritt für Schritt
Abschließende Hinweise
Die BaFin-Warnung macht deutlich: ssimint.com, die WhatsApp-Gruppen und die App „SSIM INT“ sind betrügerisch. Anleger sollten sofort handeln, keine weiteren Zahlungen leisten und prüfen, ob Rückforderungsmöglichkeiten bestehen.
Vor allem bei Angeboten über WhatsApp-Gruppen ist höchste Vorsicht geboten. Offizielle Institute wie State Street Investment Management würden niemals über Messenger-Dienste Investmentprogramme vertreiben.