MGSL Core ein 100%iger Betrug? Erfahrungen mit WhatsApp-Anlagegruppen und Identitätsmissbrauch

Die BaFin warnt aktuell vor WhatsApp-Gruppen, die unter Namen wie „A-30 Vermögenssteigerungs- und Gewinnplangruppe“ auftreten. Diese Gruppen geben sich fälschlicherweise als Angebote der Morgan Stanley International Ltd. aus und werden angeblich von „Michael Wilson“ und „Diana Trade“ geleitet.

Tatsächlich haben weder die Morgan Stanley International Ltd. noch die in Deutschland regulierte Morgan Stanley Europe SE etwas mit diesen Angeboten zu tun. Es handelt sich um Identitätsmissbrauch und mutmaßlich betrügerische Finanzgeschäfte.

Wie Anleger in die Falle gelockt werden

Aus ähnlichen Fällen ist ein typischer Ablauf bekannt:

  1. Werbung in sozialen Medien
    Anzeigen versprechen kostenlose Aktienempfehlungen oder Schulungen im Aktienhandel – oft mit Logos bekannter Finanzinstitute.
  2. Einladung in WhatsApp-Gruppen
    Interessenten werden aufgefordert, über WhatsApp beizutreten, um „exklusives Wissen“ zu erhalten.
  3. Inszenierte Expertise
    Ein vermeintlicher Finanzexperte, unterstützt von einer Assistenz, teilt Tipps zu Aktien und angeblich lukrativen Anlagemodellen.
  4. Langsamer Vertrauensaufbau
    Über Wochen wird ein neues „Finanzinvestitionssystem“ oder sogar ein eigener Krypto-Token präsentiert.
  5. Gamification und psychologischer Druck
    Tägliche Check-ins, Gewinnspiele oder zeitlich begrenzte Angebote sollen zu mehr Investitionen motivieren.
  6. Einzahlungen und Abhängigkeit
    Anleger sollen sich bei Handelsplattformen, Apps oder eigenen Programmen der Betrüger registrieren – oft mit Einzahlungsmöglichkeiten in Kryptowährungen oder auf ausländische Konten.
  7. Auszahlungshürden
    Anfängliche Testauszahlungen kleiner Beträge dienen nur dem Vertrauen. Später werden Auszahlungen verweigert oder an Bedingungen geknüpft.

Warum MGSL Core besonders riskant ist

  • Falsche Markenidentität: Nutzung des Namens eines weltweit bekannten Finanzinstituts, um Vertrauen zu erschleichen.
  • Anonymität der Betreiber: Keine überprüfbaren Angaben zu Unternehmenssitz oder Rechtsform.
  • Verlagerung auf Messenger-Dienste: Direkter Zugang zu Anlegern und Umgehung öffentlicher Kritik.
  • Hohe Manipulationsgefahr: Geschlossener Gruppenchat, gezielte psychologische Beeinflussung.

Risikofaktoren auf einen Blick

RisikoBeschreibungWarum gefährlich?
IdentitätsmissbrauchNutzung des Namens „Morgan Stanley“Erweckt falsches Vertrauen und verschleiert Betrugsabsicht
WhatsApp-geschlossene GruppenKommunikation nur in kontrollierter UmgebungKritische Fragen oder Warnungen werden unterdrückt
Keine UnternehmensdatenKein Impressum, keine Rechtsform, kein SitzErschwert rechtliche Schritte und Ermittlungen
Krypto-ZahlungenZahlungen oft nur in Kryptowerten möglichHohe Anonymität, schwierige Rückverfolgung
Psychologischer DruckZeitlich begrenzte Angebote, GewinnspieleFührt zu unüberlegten Investitionen

Was Sie tun sollten, wenn Sie betroffen sind

SchrittMaßnahme
Sofortige Zahlungen stoppenBank oder Zahlungsdienstleister kontaktieren
Beweise sichernScreenshots, Chatverläufe, Zahlungsnachweise archivieren
Polizei & BaFin informierenOffizielle Meldung erstatten
Rechtliche Beratung einholenFachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht einschalten
Warnlisten prüfenBaFin-Unternehmensdatenbank und internationale Finanzwarnlisten nutzen

FAQ – Häufige Fragen zu MGSL Core

  • Ist MGSL Core von der BaFin lizenziert?

    Nein, weder MGSL Core noch die angeblichen Betreiber haben eine BaFin-Erlaubnis.

  • Handelt es sich wirklich um Mitarbeiter von Morgan Stanley?

    Nein. Die Namen „Michael Wilson“ und „Diana Trade“ sind Teil eines Identitätsmissbrauchs.

  • Kann ich mein Geld zurückholen?

    Ja, unter Umständen. Das hängt von der Zahlungsart und der Schnelligkeit Ihrer Reaktion ab. Bei Kryptowährungen ist eine Nachverfolgung schwieriger, aber nicht unmöglich.