MGSL Core ein 100%iger Betrug? Erfahrungen mit WhatsApp-Anlagegruppen und Identitätsmissbrauch
Die BaFin warnt aktuell vor WhatsApp-Gruppen, die unter Namen wie „A-30 Vermögenssteigerungs- und Gewinnplangruppe“ auftreten. Diese Gruppen geben sich fälschlicherweise als Angebote der Morgan Stanley International Ltd. aus und werden angeblich von „Michael Wilson“ und „Diana Trade“ geleitet.
Tatsächlich haben weder die Morgan Stanley International Ltd. noch die in Deutschland regulierte Morgan Stanley Europe SE etwas mit diesen Angeboten zu tun. Es handelt sich um Identitätsmissbrauch und mutmaßlich betrügerische Finanzgeschäfte.
Wie Anleger in die Falle gelockt werden
Aus ähnlichen Fällen ist ein typischer Ablauf bekannt:
- Werbung in sozialen Medien
Anzeigen versprechen kostenlose Aktienempfehlungen oder Schulungen im Aktienhandel – oft mit Logos bekannter Finanzinstitute. - Einladung in WhatsApp-Gruppen
Interessenten werden aufgefordert, über WhatsApp beizutreten, um „exklusives Wissen“ zu erhalten. - Inszenierte Expertise
Ein vermeintlicher Finanzexperte, unterstützt von einer Assistenz, teilt Tipps zu Aktien und angeblich lukrativen Anlagemodellen. - Langsamer Vertrauensaufbau
Über Wochen wird ein neues „Finanzinvestitionssystem“ oder sogar ein eigener Krypto-Token präsentiert. - Gamification und psychologischer Druck
Tägliche Check-ins, Gewinnspiele oder zeitlich begrenzte Angebote sollen zu mehr Investitionen motivieren. - Einzahlungen und Abhängigkeit
Anleger sollen sich bei Handelsplattformen, Apps oder eigenen Programmen der Betrüger registrieren – oft mit Einzahlungsmöglichkeiten in Kryptowährungen oder auf ausländische Konten. - Auszahlungshürden
Anfängliche Testauszahlungen kleiner Beträge dienen nur dem Vertrauen. Später werden Auszahlungen verweigert oder an Bedingungen geknüpft.
Warum MGSL Core besonders riskant ist
- Falsche Markenidentität: Nutzung des Namens eines weltweit bekannten Finanzinstituts, um Vertrauen zu erschleichen.
- Anonymität der Betreiber: Keine überprüfbaren Angaben zu Unternehmenssitz oder Rechtsform.
- Verlagerung auf Messenger-Dienste: Direkter Zugang zu Anlegern und Umgehung öffentlicher Kritik.
- Hohe Manipulationsgefahr: Geschlossener Gruppenchat, gezielte psychologische Beeinflussung.
Risikofaktoren auf einen Blick
Risiko | Beschreibung | Warum gefährlich? |
---|---|---|
Identitätsmissbrauch | Nutzung des Namens „Morgan Stanley“ | Erweckt falsches Vertrauen und verschleiert Betrugsabsicht |
WhatsApp-geschlossene Gruppen | Kommunikation nur in kontrollierter Umgebung | Kritische Fragen oder Warnungen werden unterdrückt |
Keine Unternehmensdaten | Kein Impressum, keine Rechtsform, kein Sitz | Erschwert rechtliche Schritte und Ermittlungen |
Krypto-Zahlungen | Zahlungen oft nur in Kryptowerten möglich | Hohe Anonymität, schwierige Rückverfolgung |
Psychologischer Druck | Zeitlich begrenzte Angebote, Gewinnspiele | Führt zu unüberlegten Investitionen |
Was Sie tun sollten, wenn Sie betroffen sind
Schritt | Maßnahme |
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Sofortige Zahlungen stoppen | Bank oder Zahlungsdienstleister kontaktieren |
Beweise sichern | Screenshots, Chatverläufe, Zahlungsnachweise archivieren |
Polizei & BaFin informieren | Offizielle Meldung erstatten |
Rechtliche Beratung einholen | Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht einschalten |
Warnlisten prüfen | BaFin-Unternehmensdatenbank und internationale Finanzwarnlisten nutzen |
FAQ – Häufige Fragen zu MGSL Core
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Ist MGSL Core von der BaFin lizenziert?
Nein, weder MGSL Core noch die angeblichen Betreiber haben eine BaFin-Erlaubnis.
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Handelt es sich wirklich um Mitarbeiter von Morgan Stanley?
Nein. Die Namen „Michael Wilson“ und „Diana Trade“ sind Teil eines Identitätsmissbrauchs.
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Kann ich mein Geld zurückholen?
Ja, unter Umständen. Das hängt von der Zahlungsart und der Schnelligkeit Ihrer Reaktion ab. Bei Kryptowährungen ist eine Nachverfolgung schwieriger, aber nicht unmöglich.